Radjo Monk
1959 in Hainichen unter dem bürgerlichen Namen Christian Heckel geboren.
Begann 1974 Gedichte zu schreiben, die in Zeitungen und Anthologien abgedruckt wurden. Die anfängliche Förderung kippte ab 1978 in eine Observation durch die Staatssicherheit der DDR.
Nach Besuch der Polytechnischen Oberschule Ausbildung zum Facharbeiter und Arbeit als Techniker am Opernhaus, später am Schauspielhaus in Karl-Marx-Stadt, 1978-79 unterbrochen durch den Grundwehrdienst in der NVA.
Zwischen 1976 und 1983 unternahm er allsommerlich ausgedehnte Tramptouren durch Ungarn, Rumänien, Bulgarien, Tschechische Republik, Slowakei und Polen. 1980 verabschiedete er sich mangels Wohnung vom Theater, gründete in Hainichen einen eigenen Hausstand, arbeitete als Küchenhilfe, Zimmermann, Pförtner und Desinfekteur. Zwischen 1981 und 1984 war er auf Burg Kriebstein als Museumsassistent angestellt. 1982 wurde sein Sohn Elias geboren. In den frühen 80er Jahren war die Beschäftigung mit Schriften von Geistern der Renaissance prägend. Neben der literarischen Entwicklung erschlossen sich klangliche und graphische Experimentiertfelder. Paraellel war diese Zeit geprägt von Kooperationen mit Claus Löser (Publikation "A3", später "Der Hase"), Frank "Palucca" Bretschneider, später "AG Geige", und dem Komponisten Robert Linke.
Als der Autor 1984 nach Leipzig zog, um am dortigen Literaturinstitut zu studieren, wurde die erfolgreiche Bewerbung auf Anweisung der Staatssicherheit (MfS) verhindert.
Der Autor blieb in Leipzig, schrieb in den 1980er Jahren für verschiedene Untergrund-Publikationen und trat als Lyriker mit Musikern in Klubs und Galerien auf. Hervorzuheben ist das Mitwirken in der vom Maler Hans Schulze in Leipzig gegründeten Gruppe "37,2", daraus hervorgehend die Zusammenarbeit mit Erwin Stache, Wolfram Dix, Rainer Kühn und Heiner Reinhardt, aber auch mit Peter "Cäsar" Gläser, Paul Dinter und "Pauls Rock AG" sowie der Band "Graf". Seit 1988 ist der Autor freiberuflich.tätig.
Nach 1989 veröffentlichte er mehrere Gedichtbände, arbeitete für Hörfunk und Bühne. Gemeinsam mit der Fotografin Edith Tar realisierte er seit 1988 zahlreiche Ausstellungen und künstlerische Projekte, die oft während ausgedehnter Reisen durch europäische Regionen entstanden und entstehen.
Sein interdisziplinärer Hedonismus führte ihn Ende der 1990er zur Videokunst und 2001 an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig, wo er ein Studium im Fach Medienkunst 2004 mit Diplom abschloss. Er ist seitdem als freier Autor und Videokünstler tätig, integriert graphische und experimentelle Aspekte in seine Arbeit und gewinnt schöpferische Energie aus diversen Formen von Grenzüberschreitungen. 2015 kam es mit einer Aufführung zum Jazz-Festival in Leipzig zu einer Anknüpfung an die Zusammenarbeit mit Wolfram Dix, die sich in den Jahren bis 2019 über verschiedene Aufführungsformate und Performances neu konstituiert hat.
Radjo Monk hat mehrfach Stipendien erhalten, so 2009 im Internationalen Künstlerhaus der Stadt München und 2019 als poet in residence im KulturHaus Loschwitz, Dresden. Er ist Mitglied im Autorenkreis der Bundesrepublik Deutschland, im Schriftstellerverband der BRD, in der Autorenvereinigung ASSO Dresden und in der Literarischen Gesellschaft Thüringen.