Unser Atelier ist in erster Linie die Idee einer Plattform für Kommunikation und Kooperation, aber auch für eine Werkstatt, in der immer neue  Versuchsanordnungen getestet werden können. Wir sind wohl in der angenehmen Lage, über ein Atelier in unserem Haus zu verfügen, aber die Intention des Ateliers wird von uns nicht allein räumlich fixiert. Das Atelier kann sich zwischen Wartebänken öffnen, auf Wanderungen, in Gesprächen, auf dem Bettrand in einem Hotelzimmer. Das Atelier kann Raum bieten für Ausstellungen, Proben,  Lesungen, Feiern; es kann aber auch geistiger Uterus für werdende Formen sein. Wir nutzen es unseren Interessen entsprechend.

 

Die Geschichte des Ateliers beginnt eigentlich 1913, als das Haus bezugsfertig war. Der Architekt hatte die Räume im Parterre des Hauses für einen Milchladen reserviert. Bis 1990 waren die Räume vom Rest des Hauses getrennt. Der letzte Nutzer war die "HO" (Handelsorganisation der DDR, ein Relikt der Privatwirtschaft, d.h. Läden dieser Art hatten einen Inhaber). 1990 zog sich die "HO" aus den Verträgen zurück. Wir übernahmen die Räume und nutzten sie für Kunstaktionen und offene Foren, die sich aus dem Projekt "Der Revolutionstisch - Eine Soziale Plastik" ergaben.

 

"Der Revolutionstisch" 1990

 

In den 1990er Jahren waren wir oft unterwegs, arbeiteten am Projekt "Wurzeln Europas", lebten temporär in Feldafing am Starnberger See und in Arenal auf Mallorca. In dieser Zeit waren die Räume oft vermietet. Es gab aber immer wieder auch Gelegenheit für Gemeinnützigkeit wie etwa 1994  zur Erneuerung der Sozialen Plastik des "Revolutionstisches" oder 1996 zur multimedialen Aufführung "Steine. Statuen". 

Seit 1999 nutzen wir die Räume in denkmalgeschützten Areal von Marienbrunn im Sinne der eingangs beschriebenen Idee.